Adolf
von Osamu Tezuka
Carlsen Comics

Man tut Osamu Tezuka wohl kein Unrecht, wenn man ihn gleichberechtigt neben zwei andere große Comiczeichner von Weltbedeutung stellt: Was Hergé mit seinem „Tim und Struppi“ für Europa war, was Jack Kirbys „Fantastic Four“ in den USA, das war Tezukas „Astro Boy“ für Japan. Und wie seine beiden großen Zeitgenossen wurde auch Tezuka mit dem Alter immer besser. Es hat lange gedauert – fast schon zu lange – bis Tezukas großes Alterswerk „Adolf“, das im Original 1986, drei Jahre vor seinem Tod erschien, endlich auf Deutsch vorgelegt wurde. Und der Grund dafür war wohl lediglich der inkriminierende Titel. Doch hier geht es gar nicht in erster Linie um den österreich-stämmigen Diktator, sondern – im Gewand eines Politthrillers – um das Schicksal von zwei Jugendlichen vor dem Hintergrund von Nationalsozialismus und Zweitem Weltkrieg. Tezuka knüpft ein raffiniertes Netz, in dem reale und erfundene Ereignisse kunstvoll miteinander verknüpft werden. In dem Science Fiction-Film „Das fünfte Element“ liegt ein Exemplar von „Adolf“ gut sichtbar neben dem Bett von Bruce Willis. Dass er auch in ferner Zukunft noch gelesen wird, das ist wohl das größte Kompliment, das man einem Comic-Klassiker machen kann.
LUG



 
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