Das Malträtieren unvollkommener Automaten
Der Titel dieser Sammlung von Comics und Cartoons aus dem Satiremagazin „Titanic“ lässt bereits die eine Hälfte ihrer Brillanz erkennen: die Sprache. Max Goldt hat für die Dialoge seiner Figuren einen manierierten Stil entwickelt, der einerseits in der Tradition der Texte der Neuen Frankfurter Schule steht, andererseits aber bei aller Lakonie seines Gebrauchs auch immer wieder aktuelle Phrasen und Jargons aufnimmt. So wird aus dem primär humoristischen Schreiben auch eine Spracherörterung, die als satirische Dokumentation ihresgleichen sucht. Dazu hat Stefan Katz in den Jahren der Zusammenarbeit mit Max Goldt eine kongeniale grafische Darstellungsform entwickelt, die gemeinsame Arbeiten des Duos auf den ersten Blick erkennen lässt. Im neuen Band hat er seine Figuren noch etwas mehr stilisiert, auf die wesentlich denunziatorischen Details reduziert, und in den Dekors werden Perspektiven und Größenverhältnisse noch freier ausgelegt, als bislang. Mit diesem Buch haben Katz und Goldt dem übersichtlichen Genre des deutschen Satirecomics einen gewichtigen Zugang beschert. |
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