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Spotlight: Manga
Neues aus der deutschsprachigen Szene
26. bis 29. Mai
Öffnungszeiten: Do 12–19, Fr/Sa 10–19, So 10–18 Uhr Ladengalerie Neustädter Kirchenplatz 2 und Ladengalerie Apothekergasse
Anna Backhausen alias Holzesserin und Sophie Schönhammer alias Salamandra, Kami, Melanie Schober, Inga Steinmetz, Reyhan Yıldırım
Was Anfang der 90er-Jahre zögerlich aus dem fernen Osten herüber tröpfelte, schwappte zur Jahrtausendwende wie ein Tsunami über Deutschland. Manga – die japanische Form des Comics – eroberte die deutschsprachige Jugend mit seinen ästhetischen Stilen und erfrischenden Themen im Sturm. Schnell erwuchs aus der zunehmenden Leserschaft eine florierende Szene, die dazu einlud, sich selbst an der neuen Comic-Kunst zu versuchen.
Was die deutschsprachige Szene gegenwärtig ausmacht, steht im Fokus dieser Ausstellung. Gezeigt werden Arbeiten der Künstlerinnen Reyhan Yildirim, Kami, Melanie Schober, Inga Steinmetz, Sophie Schönhammer alias Salamandra und Anna Backhausen alias Holzesserin. Neben klassischen, schwarzweißen Seiten aus ihren aktuellen Mangas werden auch farbige Einzelillustrationen ausgestellt.
Reyhan Yildirims Bilder sind detailgefüllte, aber nie überladene Copic-Wunder. Sophie Schönhammer und Anna Backhausen warten mit leichten, modernen Aquarell-Welten auf. Inga Steinmetz weiß Erotik und die feine Linie des Shōjo-Stils gekonnt miteinander zu verbinden und Melanie Schober zeigt kunstvoll, dass Buntstifte ein weit unterschätztes Medium sind. Kamis Werke kann man gut und gerne als Symbiose aus Comic und Manga bezeichnen – ihre „Mangaseiten“ sind alle vollfarbig.
Und da zeigt sich schon, der deutschsprachige Manga ist lange schon keine einfache Kopie des japanischen Vorbildes mehr. In den letzten zehn Jahren hat sich die deutschsprachige Szene emanzipiert und zeigt eine ganz eigene, stilistische Vielfalt der sequenziellen Kunst.
Martina Peters
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