Max und Moritz-Preis 2006: Preise an Jacques Tardi und Ralf König. Jury gibt Nominierungen in allen Kategorien bekannt
Jacques Tardi wird in diesem Jahr mit dem Max und Moritz-Preis für sein herausragendes Lebenswerk ausgezeichnet. Der „Spezialpreis der Jury“ geht an Ralf König „für seine künstlerische Stellungnahme im Streit um die Mohammed-Karikaturen“. Seine Zeichnungen, mit denen er eindeutig Stellung für die Pressefreiheit bezog, wurden u. a. in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung veröffentlicht. Jacques Tardi (Edition Moderne) und Ralf König (Rowohlt u. a.) werden ihre Auszeichnungen am 17. Juni 2006 im Rahmen der Max und Moritz-Gala persönlich entgegennehmen.
Der deutsche Comic-Preis „Max und Moritz“, gestiftet von Bulls Press, Frankfurt, wird in diesem Jahr zum zwölften Mal von der Stadt Erlangen verliehen. Der Preis ist eine Auszeichnung, die Maßstäbe im Bereich Comic setzt und seit 20 Jahren wesentlich zur Anerkennung der Comic-Kunst im deutschsprachigen Raum beiträgt. Mit der Verleihung wird die Arbeit herausragender Künstler gewürdigt, verdienstvolle Verlagsarbeit bestärkt und auf junge Nachwuchstalente aufmerksam gemacht. Darüber hinaus soll mit der Vergabe des Preises die Auseinandersetzung über die qualitativen Kriterien zur Beurteilung grafischer Literatur intensiviert werden.
Am 12. und 13. April 2006 tagte die Max und Moritz-Jury in Erlangen in folgender Besetzung: Bodo Birk (Leiter des Internationalen Comic-Salons Erlangen), Hendrik Dorgathen (Comic-Künstler und Professor für Illustration, Kassel) Andrea Fiala de Ayerbe (Frankfurter Buchmesse), Lutz Göllner (Journalist, Berlin), Harald Havas (Journalist und Autor, Wien), Herbert Heinzelmann (Journalist und Medienwissenschaftler, Nürnberg), Andreas Platthaus (Journalist, Frankfurter Allgemeine Zeitung), Denis Scheck (Kritiker, Deutschlandfunk, „Druckfrisch“ ARD) und Jan Taussig (Bulls Press, Frankfurt). Neben dem Sonderpreis für ein herausragendes Lebenswerk und dem Spezialpreis der Jury legten die Juroren Nominierungen in folgenden Kategorien fest:

Kategorie 1: Bester deutschsprachiger Comic-Künstler
Flix, aktuell: „Sag was“, Carlsen
Nicolas Mahler, aktuell: „Das Unbehagen“, Edition Moderne
Volker Reiche, aktuell: „Strizz“, C.H. Beck

Kategorie 2: Bester Comicstrip
„Doonesbury” von Garry Trudeau, New York Times u. a.
„Käpt'n Blaubär“ von Johann Kiefersauer, diverse deutsche Zeitungen
„Rezession & Frohsinn“ von Gábor Zádor / Tillmann Prüfer, Financial Times Deutschland/Egmont vgs

Kategorie 3a: Bester deutschsprachiger Comic
„Das Malträtieren unvollkommener Automaten“ von Katz & Goldt, Rowohlt
„Schiller!“ von Horus, Egmont vgs
„Das Unbehagen“ von Nicolas Mahler, Edition Moderne

Kategorie 3b: Bester internationaler Comic
„Baobab“ von Igort, Avant-Verlag
„Isaak der Pirat“ von Christophe Blain, Reprodukt
„Die Unschuldigen“ von Gipi, Avant-Verlag

Kategorie 3c: Bester Manga
„Adolf“ von Osamu Tezuka, Carlsen
„Barfuß durch Hiroshima“ von Keiji Nakazawa, Carlsen
„20th Century Boys” von Naoki Urasawa, Panini

Kategorie 3d: Bester Comic für Kinder
„Jónas Blondal“ von Jens F. Ehrenreich, Epsilon
„Monster Allergy“ von F. Artibani / A. Barbucci u. a., Egmont vgs
„Novotopia” von Rod Espinosa, Eidalon

Kategorie 4: Bester Szenarist
Jean Giraud, aktuell: „Leutnant Blueberry“, Egmont vgs
Max Goldt, aktuell: „Das Malträtieren unvollkommener Automaten“, Rowohlt
Manu Larcenet, aktuell: „Der alltägliche Kampf“, Reprodukt

 
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