Manu Larcenet
aktuell: Der alltägliche Kampf
Reprodukt

Wie erzählt man den Moment, in dem ein Vater seinem Sohn mitteilt, er habe Alzheimer im fortgeschrittenen Stadium? Der Zeichner Manu Larcenet gestaltet ein Panorama-Panel in Rot, nur der Sohn ist weiß, nicht ausgemalt, aller Schrecken steht ihm im Gesicht. Der Szenarist Manu Larcenet lässt das Panel stumm. Kein Text in einer Sprechblase. Ein sprachloser Augenblick der Wahrheit. Manu Larcenet ist in Deutschland zuerst als Zeichner aufgefallen. Für Trondheim hat er „Die Kosmonauten der Zukunft“ grafisch umgesetzt, für Sfar und Trondheim „Donjon Parade“. 1969 in Issy-les-Moulineaux geboren, gehört er also in den Dunstkreis der Gruppe L’Association, die den französischen Comic in den 1990er Jahren revolutioniert hat. Inzwischen ist Larcenet mit seinen Serien „Der alltägliche Kampf“ und „Die Abenteuer von Sigmund Freud“ bei uns auch als Autor bekannt geworden. In „Der alltägliche Kampf“ bewältigt er spannend, sozial engagiert und in Momenten ergreifend das allerschwierigste Thema: eben den Alltag, so schön wie unerträglich. Im ersten Band von Freuds Abenteuern mit dem Titel „Hundejahre“ zeigt Larcenet ein ganz anderes Gesicht. Mit überbordender Phantasie entwirft er eine groteske Parodie auf den Western, die Psychoanalyse und die spirituelle Suche zugleich. Da führt einer neue Töne in das Erzählen von Bildgeschichten ein.
HH



 
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