Monster Allergy von Francesco Artibani, Alessandro Barbucci und anderen
Egmont vgs
Krisen, Streits und Trennungen können manchmal auch ihr Gutes haben. Denn hätten die „W.I.T.C.H.“-Erfinder Alessandro Barbucci und Barbara Canepa nach Uneinigkeiten über Inhalt und Rechte ihren Job bei Disney und damit ihre dortige Erfolgsserie nicht verlassen, wer weiß ob „Monster Allergy“ jemals entstanden wäre. Und das wäre doch mehr als schade gewesen.
Denn wie hätten wir sonst von Cappuccino trinkenden Monstern lesen können, von mutigen, dem Unheimlichen trotzenden Kids, vom Kater Bandito und den mysteriösen Geschehnissen im Stadtteil Oldmill Village der amerikanischen Großstadt Bigburg? Und das alles zum Niederknien hinreißend gezeichnet?
Barbucci und Canepa ist das seltene Kunststück gelungen, eine wesentliche Frage zu beantworten, noch bevor sie gestellt wurde. Nämlich die, wie es denn aussähe, wenn man den Inhalten und der Art der Charakterdarstellung japanischer Jugend-Manga mit den Mitteln europäisch-amerikanischer Comic-Tradition etwas Gleichwertiges entgegenstellen würde. Die Antwort war „W.I.T.C.H.“ und ist wahrscheinlich noch viel mehr „Monster Allergy“. Bunt statt schwarzweiß, zu Ende gezeichnet statt skizzenhaft, detailreiche Hintergründe statt leere Flächen, italo-frankobelgisch-disneyesker Semi-Funnystil statt japanischer Großäugigkeit – aber dennoch Fantasy, Mystery, Humor und sehr persönliche, dem Leser ans Herz wachsende Charaktere: letzteres die wahren Hauptbestandteile des Erfolgsrezepts des fernöstlichen Comic-Cocktails. Zwar werden die Fortsetzungen in bester italienischer Studiotradition nicht mehr von den Originalautoren gestaltet, gelungen, unterhaltsam und lesenswert ist die Serie jedoch nach wie vor.
HAH
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