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Volker Reiche
In einer Folge seines FAZ-Strips „Strizz“ hat Volker Reiche sich seiner Kindheit erinnert: Wie er Donald-Duck-Geschichten vom „guten Zeichner“ las und wie begeistert er von den Texten in den Sprechblasen war. Die „Strizz“-Folge war ein Nachruf auf die Barks-Übersetzerin Erika Fuchs, und sie war ein Bekenntnis zu Reiches Wurzeln als Zeichner. Als Jahrgang 1944 (geboren im Brandenburgischen Belzig) hat er die traditionelle Initiation deutscher Nachkriegs-Comicfans durchlaufen: von Carl Barks zum Underground-Künstler Robert Crumb. Sie hat seinen Zeichenstil geprägt, der ihn Ende der 1970er Jahre sogar eine Zeit lang ins Disney-Team des holländischen Verlags Oberon führte. Von der Barks-Schule der satirisch-anthropomorphen Figuren-Gestaltung profitiert Reiches Comic-Version des „Hörzu“-Maskottchens Mecki, das er 1985 übernahm und nach Unterbrechungen derzeit wieder mit abenteuerlichem Leben beatmet. Auch Reiches kurzlebige Eigen-Kreation „Willi Wiedehopf“ entstammte dieser Schule. Im Tages-Strip „Strizz“ dagegen ist immer auch ein bisschen Crumb zu entdecken. Seit 2002 zeichnet Volker Reiche diesen genialen Zeit-Kommentar zum bundesrepublikanischen Alltag nach der Postmoderne für die Frankfurter Allgemeine Zeitung. |
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