Schiller!
Friedrich Schiller hat in seiner Jugend einige launige Skizzen seines Freundes und Kollegen Theodor Körner aufs Papier geworfen. Gutwillige Menschen lesen darin die Vorwegnahme eines bestimmten Comic-Stils und folgern, der Genius hätte wohl nichts dagegen gehabt, höchstselbst zum Helden einer Comic-Novelle zu avancieren, zumal er ja stets die Gemütslage pflegte, die Comic-Heroen gern zueigen ist: das Pathetische. Folgerichtig hat der Zeichner Horus eine besonders mit Pathos aufgeladene Epoche aus dem Dichter-Leben gewählt, als er im Auftrag von Schiller-Nationalmuseum und Deutschem Literaturarchiv daran ging, anlässlich des Jubiläumsjahres 2005 (250. Todestag) ein Comic-Album mit dem Titel „Schiller!“ zu gestalten. Es führt ins Jahr 1782, als Schiller Kadett und Regimentsmedicus in Stuttgart war und mit „Die Räuber“ erste Erfolge als Dramatiker in Mannheim feierte. Horus zeigt den jungen Mann in einer Entscheidungssituation, und es gelingt ihm erstaunlich präzis, die Bildmontage einer Comic-Erzählung mit den Details der Biografie zur Deckung zu bringen. „Schiller!“ ist spannend zu lesen und historisch zutreffend – der ideale Einstieg in das Werk eines Klassikers über ein Medium der Moderne. |
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