Slip-Perspektiven – Die erotischen Seiten der Manga-Mania
Thesen zur Erotisierung des Blicks von Herbert Heinzelmann, Journalist und Medienwissenschaftler, Nürnberg.


Die Inszenierung junger Körper als Blick-Fang und Lese-Reiz gehört seit langem zu den Techniken der japanischen Comic-Industrie, auch in ihrer deutschen Vermarktung. Manga-Helden und -Heldinnen werden aus voyeuristischen Perspektiven entworfen und als erotische Objekte präsentiert. Oft gilt das erotische Erwachen der ProtagonistInnen als Vorwand. Gerade in Deutschland, wo sich Manga als ausgesprochenes Mädchen-Genre durchgesetzt und eine Reihe talentierter Zeichnerinnen hervorgebracht haben, ist es erstaunlich, dass der weibliche Körper (freilich nicht ausschließlich) zugleich als Fetisch des männlichen Blicks wie als Ausdruck weiblicher Selbstrepräsentation funktioniert. An dieses Phänomen sollen Fragen gestellt werden, nicht aus einer moralischen Haltung heraus, sehr wohl aber als Beitrag zur Diskussion von Ästhetisierung und Kommerzialisierung von Sexualität im sozialen Zusammenhang.

Donnerstag, 15. Juni, 15.00 Uhr
Rathaus, Trauungssaal, 1. Stock

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